14.01.2025
Hallo Ihr Lieben und ich wünsche Euch jetzt noch schnell ein FROHES NEUES JAHR und alles Gute für 2025!
Hinter mir liegt ein schlimmes Jahr 2024!
Natürlich war nicht alles schlimm. Ich hatte tolle Tiere vor der Kamera, die durch die Reihe mein Herz erobert haben! Ich hatte Ideen für neue Projekte. Die Freibad-Aktionen waren sensationell und haben viel Spaß gemacht. Allerdings befand ich mich da schon in einer Abwärtsspirale...
Ich will Euch eigentlich gar nicht mit meinen privaten Sorgen belästigen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß es auch mal raus muß.
Anfang 2024 - nämlich genau schon am 02. Januar - stürzte meine Mama und kam mit Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus.
Dieser Sturz löste bei meinen Eltern (bei beiden) einen Demenzschub aus.
Ich konnte Papa unmöglich allein Zuhause lassen. Er vergaß immer wieder, was passiert war und fragte mich gefühlt 50 Mal am Tag, wo Mama war...
So nahm ich ihn also erstmal mit zu uns nach Hause und nahm mir unbezahlten Urlaub.
24/7 mit einem Demenz kranken Menschen zu verbringen ist sehr anstrengend, belastend, aufreibend, Energie fressend.
Hinzu kam noch die Sorge um Mama im Krankenhaus, die in der Vergangenheit komplett zurück gereist war und sich an die gemeinsame Wohnung und mein Kinderzimmer damals gar nicht mehr erinnern konnte.
Papa stellte sie im Krankenhaus dem dortigen Personal als seine Mutter vor. Auch er war in der Vergangenheit zurück gereist...
Eine sehr schwere Zeit für mich und uns alle...
Ich versuchte alles, um meinen Eltern ein Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen und organisierte eine 24h Pflegekraft, richtete ein Zimmer in der Wohnung für die Dame her.
Aber Mama akzeptierte es nicht, eine fremde Person im Haus zu haben.
Also versuchte ich, die ganze Situation mit einem mobilen Pflegedienst abzudecken.
Aber dafür waren beide mittlerweile zu sehr pflegebedürftig. Das funktionierte nicht.
Also mußte ich mich um einen Platz im Pflegeheim kümmern.
Meine Eltern wollten nie ins Heim...
Aber erklärt mir mal, wie das gehen soll, wenn man Vollzeit berufstätig ist (40 Stunden/Woche), einen Nebenjob hat (Pfotenblitzer), der einem am Herzen liegt, einen eigenen Haushalt, eine eigene Familie...
Es ging einfach nicht anders!
Die schwerste Zeit für mich war dann, als meine Eltern ins Heim kamen.
Erstens fühlten sie sich anfangs dort nicht wohl und ich hatte das schlechteste Gewissen, was ich in meinem ganzen Leben jemals hatte, sie dorthin gebracht zu haben...
Zweitens mußte ich die Wohnung auflösen.
Das war für mich das Schlimmste, was ich bisher erleben mußte.
Es war mein Zuhause! Mein Zufluchtsort!
Ein Ort, der mich immer warm empfangen hat...egal, wann ich dort war - egal, wie schwer mein Herz war - dort war ich "sicher".
Meine Eltern sind dort vor meiner Geburt eingezogen. Ich bin also dort aufgewachsen und erst mit 23 Jahren ausgezogen!!!
ALLES dort war mit Erinnerungen verbunden. Zu jeder Ecke in der Wohnung konnte ich Geschichten erzählen. Jedes Möbelstück war mit einer Geschichte verbunden. Und dann muß man da durch gehen und entscheiden, was man aufhebt und mit nach Hause nimmt...und was "weg kann".
Das hat was mit mir gemacht...
Bis zu dem Zeitpunkt habe ich mich immer für einen relativ starken Menschen gehalten. Aber diese Aufgabe brachte mich absolut an meine Grenzen.
Es hat mir das Herz zerrissen.
Ich war total leer und überfordert.
Wenn ich in der Wohnung war, um zu überlegen, was "weg kann", habe ich mich in jedem einzelnen Gegenstand verloren.
Oft saß ich einfach nur da und hing meinen Gedanken/Erinnerungen nach.
Ich fühlte mich total kraftlos, planlos, hilflos.
Natürlich hat man Menschen um sich, die helfen und einem beistehen.
Aber im Prinzip ist man allein mit dieser Sache. Und es tut weh...
Ich ging weiterhin arbeiten (Hauptjob und Nebenjob) und versuchte, mein Leben irgendwie aufrecht zu erhalten.
Das meine Eltern im Heim unglücklich waren und ich quasi alle Brücken zurück in ihr altes Leben einriss und die Wohnung auflöste, machte die Situation für mich erst recht unerträglich.
Ich ging auf dem Zahnfleisch und klammerte mich zeitgleich panisch an mein altes Leben und meine "Normalität".
Mein Papa stürzte Ende Mai 2024 und auch er kam dann mit Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus.
Während Mama diese OP Anfang des Jahres körperlich gut weggesteckt hatte, ging es mit Papa danach immer mehr bergab.
Zusehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch immer weniger wird und irgendwann das Essen und Trinken einstellt...
Da legt sich so eine eiskalte Hand um dein Herz und drückt stetig zu...immer mehr und mehr...
Man wälzt sich nachts schlaflos hin und her, ist morgens gerädert.
Man hat Angst hinzufahren und man hat Angst und macht sich Vorwürfe, wenn man nicht fährt.
Als Papa dann Ende Oktober gestorben ist, war es eigentlich eine Erleichterung, daß er es endlich geschafft hatte und sich nicht mehr quälen mußte.
Aber der Abschied...diese Endgültigkeit und natürlich der dadurch bei Mama ausgelöste erneute Demenzschub haben dann bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht.
Ich konnte einfach nicht mehr.
Nebenbei noch der Ärger mit dem Sozialamt, der jetzt noch nicht ausgestanden ist.
Meine Eltern sind jetzt fast 1 Jahr im Heim - Papa ist mittlerweile tot - und es ist immer noch nicht durch, ob die Kosten des Heims vom Sozialamt getragen werden.
Monatlich flattern Rechnungen ins Haus...eine für mich horrende Summe steht offen und das Sozialamt lässt sich alle Zeit der Welt.
Ein Damoklesschwert, was über mir hängt. Fast nicht mehr zu ertragen...
Das alles hat auch irgendwas mit meinem Immunsystem gemacht. Ich lag jetzt fast 2 Wochen mit einem heftigen grippalen Infekt flach. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich zuletzt so krank gefühlt habe...?
Jetzt geht es mir schon besser - auch, wenn der Husten sich hartnäckig hält und sehr anstrengend ist.
Danke fürs Lesen.
Es gehört ja eigentlich nicht hier her...auf eine Seite für Tierfotografie.
Aber ich war immer schon ein eher extrovertierter Mensch und schließlich bedeutete die oben beschriebene Situation auch für viele Pfotenblitzer-Kunden lange Wartezeiten, stornierte Termine und auch leider keine Antworten auf Emails.
Ich habe dadurch auch viele Aufträge verloren oder mußte Gutscheine erstatten.
Natürlich kann ich nicht von Jedem Verständnis erwarten. Das ist klar! Insbesondere, weil ich natürlich nicht Jedem meine komplette Leidensgeschichte gepredigt habe.
Vielleicht gehört diese Geschichte dann doch irgendwie genau hier hin. Sie gehört auf jedem Fall zu mir und ich bin Pfotenblitzer.
Insofern ist es auch gut, daß ich das jetzt hier aufgeschrieben habe und jetzt alle Bescheid wissen, warum es um die Pfotenblitzerin 2024 sehr ruhig war und Vieles liegen geblieben ist und unbeantwortet blieb.
Ich hoffe für uns alle, daß 2025 positiv verlaufen wird...für jeden von uns!
Eure Pfotenblitzerin